Deutschland­stipendium

Han­ke Guo

Hanke Guo mit Prof. Dr. Nils Pinkwart, dem Vizepräsidenten für Lehre und Studium der Humboldt-Universität zu Berlin bei der Urkundenvergabe.
Hanke Guo mit Prof. Dr. Nils Pinkwart, dem Vizepräsidenten für Lehre und Studium der Humboldt-Universität zu Berlin. Foto: Julia Baier

Deutschlandstipendiat 2019 — 2022

Hanke studiert gleichzeitig Mathematik im Master und Informatik im Bachelor. Neben der finanziellen Unterstützung sieht er das Deutschlandstipendium als Anerkennung seiner erreichten Leistungen und auch als Motivation für sein weiteres Studium.

Hallo Hanke, erzählst Du uns, was aktuell in deinem Studium passiert?

Meine Bachelorarbeit in Mathematik konnte im Dezember letzten Jahres abgeben. Gleichzeitig war ich schon vorläufig im Master immatrikuliert und hatte auch bereits Module belegt. In der Arbeit mit dem Titel „Ein Wittvektor-Zugang zur Artin-Schreier-Theorie“ habe ich mich einer Verallgemeinerung der sogenannten Artin-Schreier-Theorie beschäftigt, welche zum Beispiel für die Klassenkörpertheorie von Bedeutung ist – einer zentralen Thematik der klassischen Zahlentheorie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der von Ernst Witt im Jahr 1936 gefundene Beweis mag aus heutiger Sicht etwas schwer verständlich erscheinen.

In einem kürzlich veröffentlichten Artikel wurde jedoch ein moderner Zugang vorgestellt, den ich in meiner Arbeit im Detail ausgearbeitet habe, wobei ich neben der empfohlenen Literatur noch weitere geeignete Artikel verwendet habe. Sie wurde von den Gutachtern aufgrund der sorgsamen Präsentation eines relativ technischen Themas mit der Note 1,0 bewertet und kürzlich auch mit einem Bachelorpreis 2021 der Berliner Mathematischen Gesellschaft ausgezeichnet.

Engagierst du dich außerhalb des Studiums?

Ich helfe seit Jahren bei der Korrektur der Berlinrunde der Mathematik-Olympiade. Ich habe mich auch gefreut, zum zweiten Mal bei der Betreuung für die Lange Nacht der Mathematik an meiner ehemaligen Schule dabei zu sein – einem besonderen Mathematikwettbewerb, der im Laufe einer Nacht ausgetragen wird.

Was hat dir das Deutschlandstipendium ermöglicht?

Neben der finanziellen Unterstützung sehe ich das Humboldt-Stipendium als Anerkennung meiner erreichten Leistungen aber auch vor allem als Motivation für mein weiteres Studium. Sehr nett sind zudem die Workshops und Veranstaltungen im Rahmen des MINT Skills Labs, die den Austausch mit den anderen Stipendiaten ermöglichen (auch wenn mit dem Doppelstudium und damit vollem Stundenplan die Teilnahme für mich nicht immer möglich ist).

Was sind Deine Pläne für das nächste Jahr?

Momentan liegt mein Fokus auf der Bachelorarbeit in Informatik. Ich arbeite dabei außerhalb der Uni bei dem Projekt „NesSi - InGesWoh / Sensorik und Gütekriterium für die Raumluftqualität in Wohnräumen“ mit, das im Rahmen des ZIM-Netzwerks vom BMWi gefördert wird. Es ist ein interessantes Projekt mit Zukunftsaussichten, aber auch ganz neu und dadurch relativ zeitaufwändig. Geplant ist, dass in der nächsten Zeit die Arbeit angemeldet und dann vor dem Beginn des nächsten Semesters fertiggestellt ist, sodass ich mich danach der Masterarbeit in Mathematik zuwenden kann. In der Informatik-Bachelorarbeit verwende ich viele Konzepte und Modelle aus den Bereichen Stochastik und Statistik, die im Master als Vertiefungsschwerpunkte gewählt habe.

Vielen Dank und viel Erfolg!